Manager Jan und Young Leader Nora berichten erneut aus Sambia!
Was sich im Projekt getan hat erzählt uns Nora Dudene:
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Treffen mit dem Chief |
In der
Dämmerung fuhren wir noch die letzten Kilometer bis zu unserer
Unterkunft bei Chris. Im ländlichen Afrika angekommen, gibt es in
unserer Umgebung nur 4 Stunden Wasser am Tag, weshalb wir noch
schnell unter die Dusche hüpfen, bevor der Tank wieder leergelaufen
ist. Der Abend endete nach einem echt-sambischen Bier früh, damit
wir noch einmal alle Kräfte für die bevorstehenden Tage sammeln
konnten, in welchen wir vollends in das uns noch immer so fremde Land
und Kultur eintauchen wollen, um Informationen für das Projekt in
Petauke zu sammeln und Marktforschung zu betreiben.
Mais reinigen |
Zwischendurch
machten wir unsere ersten Erfahrungen mit dem Essen von ‘nshima‘.
Dieses wurde uns in einem Restaurant zusammen mit Village Chicken in
einer Tomatensoße sowie etwas Grünzeug serviert.
Die komplette
Mahlzeit wird mit den Händen gegessen: das nshima wird zu einer
Kugel gerollt und dann mit dem Grünzeug oder auseinandergezupften
Hähnchen in die Soße getunkt und anschließend in den Mund
gestopft. Servietten gibt es nicht. Es ist schmackhaft und vor allem
das nshima sehr sättigend. Dennoch ist uns bewusst, dass der ärmste
Teil der lokalen Bevölkerung sich nur selten ein Stück Fleisch oder
Fisch zu seinem nshima leisten kann.
Nshima |
Am nächsten
Morgen ging es früh los in Richtung Livingstone, dem touristischen
Zentrum Sambias. Denn ohne einmal pitschnass in der Gischt der
Viktoriafälle zu stehen, sollte keiner Sambia verlassen. So standen
wir wenige Stunden später bis auf die Knochen durchnässt auf der
Viktoria Falls Bridge und waren sprachlos von dem Ausblick, der sich
uns über das Weltnaturerbe bot. Da es dem Ende der Regenzeit zugeht,
waren die Fälle bis zum bersten gefüllt und man konnte zum Teil
kaum 20 Meter weit blicken! Die Gischt sprüht so hoch, dass wir sie
auch noch bei einem Kaffee in einer Waterfront Lodge wenige Kilometer
flussaufwärts beobachten konnten.
Ende der Regenzeit |
Über
Feldwege, die unbefahrbar erschienen, erreichten wir endlich den
„Palast“, der für uns Europäer allerdings wie ein normales
Häuschen erscheint. Heute würden wir den Chief treffen, der
traditionelle lokale, sehr mächtige Führer, der großen Einfluss
auf die Bürger in seinem Gebiet hat. Es gibt über 50 Chiefs in ganz
Sambia, die mehr oder weniger traditionell ihr Amt ausüben, welches
beispielsweise auch die Vergabe von Land beinhält. Chief Cooma, his
Royal Highness, ist eine sehr aufgeschlossene und freundliche
Persönlichkeit. Offen können wir mit ihm über verschiedene Themen
sprechen, wie zum Beispiel dem Düngen mit organischem Kompost und
Kuhmist.
Viktoriafälle |
Die nächsten
zwei Nächte verbringen wir in Lusaka und genießen etwas die „Ruhe
vor dem Sturm“, bevor es früh am Mittwochmorgen in Richtung Osten
nach Petauke geht.
Chris hat
einen fantastischen Job gemacht und uns Land und Leute näher
gebracht. Wir haben ein grundlegendes Verständnis für die sambische
Gesellschaft entwickelt und sind uns der Herausforderungen der
kommenden Zeit bewusst geworden. Nach dieser Woche mit zahlreichen
interessanten und lehrhaften Gesprächen wurden wir uns bewusst, dass
wir in einem Land arbeiten werden, in dem vieles anders läuft als in
Deutschland. Wir würden mit einer fremden Arbeitsweise, von der
westlichen Vorstellung abweichenden moralischen Einstellungen und
einem afrikanischen Zeitverständnis konfrontiert werden. Die bereits
jetzt unheimlich bereichernden Erfahrungen kann uns aber keiner mehr
nehmen und auch wir haben bereits viel für’s Leben gelernt!
Auf in das
nächste Abenteuer!
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