Donnerstag, 21. Dezember 2017

News aus den Projekten: Gastbeitrag Corinna Prange / Uganda

Ankunft in Kampala
Es kommt mir vor wie ein schöner Traum. Ich möchte keine Minute von meinem Einsatz als Manager ohne Grenzen in Uganda missen und bin sehr dankbar für die Möglichkeit und die Erfahrungen.

Fangen wir am Anfang an. Ich habe die Stiftung Manager ohne Grenzen bereits eine Weile aus der Ferne verfolgt, bis es mich dann im Sommer 2017 gepackt hat und ich losgelegt habe mit der Kontaktaufnahme, Recherche und meiner eigenen Zeitplanung. Spätestens seit dem Intensivseminar im September stand für mich fest: ich will dabei sein, ich will etwas beitragen. Dann hatte ich die Wahl zwischen rund 14 Projekten in Afrika und Asien. Für mein Projekt habe ich mich aus dem Bauch heraus entschieden. Nach meiner Bewerbung bei der Partnerfirma in Kampala und etwas Recherche über Uganda ging alles rasant schnell. November und Dezember 2017 war ich in Kampala und habe eine Firma unterstützt, die sich auf Solarenergie und Wasserpumpen spezialisiert hat. Wir hatten dazu bereits einen kurzen Zwischenbericht im Blog.

Gelandet bin ich in Uganda an einem Sonntag mit gut einer Stunde Verspätung. Meine Erleichterung war groß, nachdem ich durch alle Formalitäten durch bin, meinen Koffer in der Hand hatte und tatsächlich meinen Kontaktpartner am Flughafen erkannt habe. Es ging in mein temporäres Zuhause: Ich wohnte zusammen mit der grossen Firmengründer-Familie aus Eritrea, wurde absolut herzlich in deren Mitte aufgenommen und hatte direkt am ersten Abend ein eritraeisches Familiendinner.

Coaching auch außerhalb der Büroräume
Die Firma hat ihren Hauptsitz mit Showroom und Büro in Kampala. Die dortigen Mitarbeiter kommen zur Hälfte aus Eritrea und die andere Hälfte überwiegend aus Uganda. Der Start und der Einstieg ins Team ist mir sehr leicht gemacht worden, insbesondere durch die enge Zusammenarbeit mit meiner Ansprechpartnerin, der Business Development Managerin Laura.

In den ersten 1,5 Wochen lag mein Hauptfokus auf extern orientierten Themen. Nachdem das Business Model und die Firmenpräsentation, sowie die Ausarbeitung einer Projektidee und deren Vorstellung fertig waren, habe ich mich auf die internen Prozesse konzentriert. Es war mir wichtig, etwas Nachhaltiges beizusteuern, welches noch Bestand hat, wenn ich schon wieder in Deutschland bin.

Team-Selfie
Durch strukturierte Interviews mit allen Mitarbeitern, Reviews von verschiedensten Dokumenten und Beobachtungen im Office habe ich drei Kernpunkte zur Verbesserung herausgearbeitet: Vision and Mission, Roles and Responsibilities, Performance Management. In einem gemeinsamen Teammeeting mit allen Kollegen sind wir alle Punkte konstruktiv angegangen, haben erste Lösungen und Änderungen erarbeitet und einen Aktionsplan für die nächsten Schritte definiert.
Wir haben viel gearbeitet und viel geschafft – und es hat viel Spass gemacht. Ich hatte Gestaltungs- und Entscheidungsspielraum und die Möglichkeit tatsächliche Verbesserungen entlang der gesamten Wertschöpfungskette anzustoßen. Am meisten hat mich der kreative Innovationsgeist der Gründer und das Commitment der Mitarbeiter beeindruckt.

Spezialitäten bereichern den Aufenthalt
Ebenso wichtig wie die ganzheitliche Firmenbetrachtung waren für mich die Eindrücke und Erlebnisse abseits der Arbeit. Ich bin sehr dankbar für die Offenheit und das Vertrauen, welches mir die Kollegen und deren Familien entgegen gebracht haben. Dadurch habe ich viele Einblicke in die eritreische und ugandische Kultur bekommen. Ich habe Kampala kennengelernt und die Wochenenden für Ausflüge in Uganda genutzt.
Mit dem Team bin ich weiterhin im Austausch. Wir bleiben in Kontakt und ich bin sicher, dass ich mindestens Teile des Teams wieder sehen werde.

Ich bin als erfahrener Manager der Energiebranche nach Kampala gekommen. Um viele Erfahrungen reicher, dankbar und inspiriert ist mir der Abschied von all den lieben Kollegen sehr schwer gefallen.  

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