Mittwoch, 11. Dezember 2019

News aus den Projekten: Ein Gastbeitrag von Michaela aus Indien

Michaela war von November bis Dezember 2019 im Einsatz in Indien und berichtet von Ihren Erfahrungen:

“This experience will definitely change you!“

Kurz nach meiner Ankunft in Mumbai waren dies die Worte von Keith, meinem Projektpartner vor Ort. An seiner Aussage habe ich seither keinen Moment gezweifelt...

Bereits 5 Tage nach meinem Intensivseminar bei managerohnegrenzen habe ich meine Zusage als Volunteer Manager für CHAIIM Humanitarian Clothing, einer Nähwerkstatt in Mumbai, gegeben, die sog. 'women survivors' beschäftigt, Frauen, die aus dem Menschen-Handel befreit werden konnten.
Die Profite der Company fließen ausschließlich der CHAIIM Foundation zu, die sich um die Rehabilitierung und Resozialisierung dieser Frauen kümmert: von der sicheren Unterbringung über psychologische Betreuung bis hin zur schulischen und beruflichen Ausbildung.

Dieses Projekt, wofür die indischen Gründer Keith & Ramona bereits 2013 ihre geregelten beruflichen Laufbahnen aufgegeben haben, hat mich sofort beeindruckt und die letzten Zweifel an einem Einsatz ausgeräumt.

Seit Anfang November 2019 unterstütze ich nun CHAIIM Humanitarian Clothing darin, ein nachhaltig profitables Geschäftsmodell für ihre Auftragsfertigung zu entwickeln. Die Aufgaben reichen von Potenzialanalysen und Zielgruppen-Definitionen bis hin zu Marketingplänen, Website-Konzeptionen und Preismodell-Kalkulationen.

Nach meinen bisherigen Erfahrungen ist es absolut entscheidend, sich auf den Partner vor Ort mit Geduld, Respekt und Empathie einzulassen, seine sozio-ökonomischen Umstände zu berücksichtigen und mehr auf die Vermittlung von Inhalten im Sinne von Management Know-how als auf die Implementierung ausgefeilter Tools zu setzen. 
Die Zusammenarbeit mit Keith & Ramona ist sehr inspirierend. Sie sind höchst motiviert und absolut aufgeschlossen für neue Sicht- und Arbeitsweisen.

Neben der erfüllenden Aufgabe lerne ich Mumbai an der Seite von „Locals“ kennen, eine Stadt, die lebhafter und kontrastreicher nicht sein könnte.
Mit meiner AirBnB Host und 2 Hunden teile ich mir eine Wohnung im Stadtteil Dahisar, ca. 45 Minuten mit dem Zug vom Stadtzentrum entfernt. Als Ausländerin bin ich dort eine absolute Exotin - und beliebtes Fotomotiv.

In das bunte Straßenbild mit Fisch- und Hühnermarkt, Tempeln und Straßenküchen mischen sich sehr viel Armut und Elend. Gehwege, Mittelstreifen und Brücken sind das Zuhause zahlreicher Familien; rund 60% der Einwohner Mumbais leben in Slum-ähnlichen Behausungen. Diese Szenerie, geprägt von harten Gegensätzen, begleitet mich auf meinem täglichen Arbeitsweg, den ich mit einer typischen Auto-Rikscha zurücklege.

In der Arbeit wiederum erfahre ich viel über die Vergangenheit der 'women survivors'-Lebensgeschichten, die sehr nahe gehen, und mit unserer Lebenswirklichkeit in der Regel nichts zu tun haben.
All diese Eindrücke wie auch intensiven Gespräche mit meinen Arbeitskollegen und meiner warmherzigen indischen Gastgeberin haben mir den Zugang zu einem Land geöffnet, das mir in seinem soziokulturellen Gefüge zunächst so unüberwindbar fremd erschien. 
Doch letztendlich geht es „nur“ darum, anderen Kulturen und Menschen mit größtmöglicher Offenheit und einem unvoreingenommenen, ehrlichen Interesse zu begegnen.
Und plötzlich entstehen Nähe und Verbundenheit mit dem „Fremden“ - was die beste Grundlage für ein friedliches und wohlwollendes Miteinander ist.

Indien wirkt und wird noch lange nachwirken...


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Dann melde Dich doch direkt zu unserem Intensivseminar im Januar an.
Alle weiteren Infos dazu findest Du hier.







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