Dienstag, 27. Juni 2017

News zum Monatsende: Juni 2017

Teilnehmer beim Intensivseminar, Juni 2017
Auch in diesem Monat haben wir wieder einiges zu berichten. Das Headquarter steht nie still und wir hatten diverse Dinge vorzubereiten.

Hier ein kleiner Überblick über den letzten Monat!





Intensivseminar im Juni

Das Intensivseminar im Juni 2017 lud zukünftige Manager ohne Grenzen und Young Leader wieder dazu ein, sich auf einen möglichen Einsatz im außereuropäischen Ausland vorzubereiten. Zwei aktive Tage wurden interkulturelle Szenarien durchgespielt, Vorstellungen und Realitäten besprochen und eigene Grenzen erarbeitet.

Rolf Leber
Rolf Leber berichtete von seinem Einsatz in Kambodscha, wofür er sich sogar extra ein eigenes managerohnegrenzen-Poloshirt anfertigen ließ. Der Enthusiasmus, mit dem er von seiner Zeit als Manager ohne Grenzen berichtete, hinterließ deutlich einen bleibenden Eindruck bei den Teilnehmern des Juni-Seminars.

Wir freuen uns, mit Rolf einen so erfolgreichen Einsatz organisiert zu haben und sind gespannt, wie sich das Unternehmen für Solarenergieanlagen weiterentwickelt, welches er für einige Wochen im Marketing beraten konnte.

Florian Haufe, Helene Prölß
Ebenso bekamen die Teilnehmer des Seminars einen direkten Erfahrungsbericht des Einsatzes von Florian Haufe, welcher als Young Leader in Nepal mit unserem Partner GAP Nepal die CSR-Zertifizierung des Tourismusunternehmens konzipierte und umsetze. In Folge dieser Zusammenarbeit wurde dem Unternehmen noch ein weiteres Zertifikat ausgestellt, über welches wir bald auf unserem Blog berichten werden.



Am Ende konnten sowohl Rolf als auch Florian ihre Teilnehmerurkunden persönlich entgegennehmen.






GAP Nepal: Managerin im Einsatz


Birgit Weinkauf beim Seminar, Februar 2017
Wenige Tage ist es her, dass Birgit Weinkauf, die im Februar 2017 das Intensivseminar belegt hat, nach Nepal aufgebrochen ist. Auch sie wird eng mit GAP Nepal zusammenarbeiten.

Gemeinsam werden die Organisationsstrukturen des Tourismusunternehmens überarbeitet. Weiterhin wird sie überprüfen, inwiefern das ausgestellte CSR-Zertifikat mit den Werten der Stiftung managerohnegrenzen zur Nachhaltigkeit im Tourismus übereinstimmt.



Ingo Walchensteiner,
Helena Jenaro (Projektmanagerin bei managerohnegrenzen)
Togo: Tandem in den Startlöchern

Weiterhin wird ein weiteres Manager-Young Leader-Tandem am kommenden Donnerstag in den Einsatz fliegen. Ingo Walchensteiner und Mirjam Boss werden in den nächsten Wochen die Dorfstrukturen der Projektdörfer von Dr. Kodom und Aimes Afriques durchleuchten und in Erfahrung bringen, wie diese gemeinsam mit den Bewohnern und Leitern verbessert werden können.

Young Leader: Mirjam Boss
Der Sommer wird also spannend, wir freuen uns auf Neuigkeiten aus Tanzania (Aufbau des Business HUBs und Zusammenarbeit mit einem Massai-Dorf), Nepal (Arbeit von GAP und Weiterführung des Sustainable Village) und zuletzt auch aus Togo.

Wer sich zum nächsten Intensivseminar am 22./23. September 2017 anmelden möchte: es gibt noch freie Plätze, wir freuen uns auf Sie! Informationen dazu finden Sie auf unserer Website oder direkt telefonisch unter: 0711/ 2362390.

Einen guten Start in den Monat Juli wünschen wir!

Montag, 19. Juni 2017

#mogStories n°8: Dr. Serge Michel N. Kodom, Togo

Dr. Serge Michel N. Kodom
Ein praktischer Einsatz in der ländlichen Kara-Region Togos, welchen Dr. Serge Michel N. Kodom im Jahr 2003, dem siebten Jahr seines Medizinstudiums absolvieren musste, entpuppte sich als lebensveränderndes Erlebnis.

Ein älterer Mann mit Leistenbruch schenkte ihm zum Dank seiner Behandlung einen Hahn: ein großes Zeichen der Anerkennung. Generell wurde Dr. Kodom nach seinem Einsatz in der Region mit Dankbarkeit überschüttet - etwas, womit er vorher nicht in diesem Ausmaß konfrontiert wurde. Die Menschen dort hatten seine Hilfe wirklich nötig, mehr noch: sie hatten durch die weiten Strecken, die sie bis zum nächsten Krankenhaus zurücklegen müssen, kaum eine andere Chance auf Heilung.

Ausgabe von Medikamenten
2005 gründet Kodom deshalb"Aimes Afrique", die erste, afrikanische Nicht-Regierungsorganisation für humanitäre, medizinisch-chirurgische Aktionen. Die Idee dabei ist, das Krankenhaus zu den Menschen zu bringen, welche nicht über die nötigen Mittel verfügen, weite Wege auf sich zu nehmen und die geforderten Krankenhauskosten zu begleichen. Seine Mitstreiter sagen, Dr. Kodom steckt all seine Energie in die Organisation. Schließlich hat ca. 75% der Bevölkerung von Togo keinen Zugang zu qualifizierten ärztlichen Diensten. Auf dem Land sind es bis zu 95%, die keine Chance haben, einen Arzt aufsuchen zu können.

Die gesamte Organisation beruht auf einem Grundgedanken - „Den Menschen zu dienen, ist das ehrenvollste Werk, das man im Leben vollbringen kann.“

Bildung als Grundlage
Dr. Kodom ist ein junger Togolese von 41 Jahren, selbst Familienvater von 4 Kindern und betreut nun seit über 12 Jahren den mobilen Krankenhausdienst. Durch diesen werden mittlerweile über 10 Krankenstationen regelmäßig betrieben. Sein Team aus 7 togolesischen Fachärzten bemüht sich, monatlich ca. 10 000 Patienten kostenlos zu behandeln. Eine medizinische Bildung der sozial benachteiligten steht dabei im Vordergrund. Um dies zu realisieren, arbeitet der Verein international mit Organisationen zusammen, wie jetzt mit der Stiftung managerohnegrenzen. So soll die Grundordnung des Managements gesichert werden.

Lange Warteschlangen beweisen:
Die Nachfrage des mobilen Services ist hoch
Ende Juni fliegt das erste managerohnegrenzen-Duo nach Togo, um Dr. Kodom bei der Organisierung der 10 Hilfsdörfer zu unterstützen, welche er nebenbei auch noch aufgebaut hat. Denn das ehrenamtliche Engagement sieht er als wichtigen Teil in der Entwicklung zwischenmenschlicher Beziehung: "Gemeinsam gilt es voranzugehen, um für alle Bevölkerungsschichten meiner Heimat eine gute Zukunft zu erwirken".

Und hoffentlich können wir ihn in Zukunft auch bei der Realisierung seiner Vision unterstützen: dem Aufbau eines Systems zur Katastrophenhilfe in Westafrika, ähnlich dem Technischen Hilfswerk Deutschland.

Fotos: Aimes Afrique

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Über #mogStories


Mit #mogStories wollen wir Geschichten erzählen – die Geschichten derer, die uns bei der Stiftung managerohnegrenzen auf verschiedensten Wegen begegnen, mit denen wir zusammen arbeiten, die uns motivieren und berühren. Menschen mit Mut und Engagement, Größe und Überzeugung. Menschen die voranschreiten und nicht still stehen. Und deren Geschichten einfach mal erzählt werden müssen. Sie lassen uns Handeln. 
Business People Against Poverty.

Donnerstag, 15. Juni 2017

Diddy: Das Kurzfilmfestival Hamburg und Probleme mit dem Visum

Zum 33. Internationalen Kurzfilmfestival Hamburg hatte sich unser Filmemacher in Ruanda, Diddy Habimana, mit seinem Kurzfilm "KAVUNA" beworben - und wurde ausgewählt, einen Teil von Ruandas junger Filmbranche in Deutschland zu präsentieren. Fehlte "nur" noch die Finanzierung des Aufenthalts, wofür er mit einem Freund aus Belgien kurzerhand ein Profil auf der Crowdfunding-Plattform "KissKissBankBank" erstellte. Diddy verweist dort auf seinen Film, stellt sich vor, bietet Gegenleistungen zu den geleisteten Spendenbeträgen an und scheint sowieso hoch motiviert, das Geld für die Reisekosten zusammen zu bekommen.

Diddy Habimana
Das kommt an: einen Tag vor Ende der Kampagne hat das Spendenziel die 1000€ sogar überschritten und Diddy reist nach Kigali, um von dort aus Flug und Visum zu klären und im Zweifel direkt in den Flieger steigen zu können.

Klingt einfach. Schien es anfangs auch. Zu diesem Zeitpunkt hatte allerdings noch keiner mit der Bürokratie gerechnet. Letztendlich fehlte ein Dokument, weshalb Diddy kurzerhand das Visum verwehrt wurde. Drei Tage sitzt Diddy in Kigali fest, hofft und wartet und ist bereit, den Flieger Richtung Hamburg zu nehmen.

Mittlerweile hatten sich schon mehrere Parteien eingeschalten. Anfangs setzt das Team der Stiftung managerohnegrenzen alle Hebel in Bewegung, um die Reise von Diddy nach Deutschland doch noch möglich zu machen. Nächste Anlaufstelle war das Organisationsteam des Hamburger Kurzfilmfestivals. Es wurde hin- und her telefoniert, Botschaften angeschrieben, das Auswärtige Amt hatte letztendlich auch seine Finger mit im Spiel.

Beim Abendessen in Berlin
Irgendwann die guten Nachrichten: Diddy darf einreisen, bekommt ein eingeschränktes Visum und wird am 08. Juni in Hamburg landen. Dort wird er vom Flughafen abgeholt und wird wohl behütet in Mitten des Organisatorenteams die Zeit in Hamburg nutzen können, um neue Erfahrungen und Kontakte zu sammeln.

Dachten wir. Letztendlich verschob sich der Flug durch eine nicht genehmigte Zwischenlandung in Amsterdam - Diddy darf mit seinem Visum nur deutschen Boden betreten.

Nach allen Komplikationen in Hamburg angekommen, kann Diddy tatsächlich noch am Kurzfilmfestival teilnehmen. Und durch die ganze Aufregung hat er ihm Herzen der Organisatoren sicher eine Art Ehrenplatz eingenommen.

v.r.n.l.: Diddy Habimana, Renate Brune, Richard Schütze,
Helene Prölß und Diederik Sutorius.
Gestern fuhr er dann nach Berlin, um sich dort mit MoG-Gründerin Helene Prölß zu treffen, die sich zufällig zur G20-Afrika Konferenz in der Hauptstadt befindet. Beim Abendessen mit zwei Unterstützern der Crowdfunding-Aktion, wie auch Freunde und Gesellschafter der Stiftung, konnte er über seine bisherigen Erlebnisse in Europa berichten. Heute Nachmittag geht es zurück nach Hamburg - und dann auch bald wieder in den Flieger nach Ruanda. Hoffentlich mit vielen, neuen Erfahrungen, nützlichen Kontakten und einer großen Portion Stolz.

Dienstag, 6. Juni 2017

#mogStories n° 7: Emmanuel, Ghana/Deutschland

Emmanuel Zinsu
Als unsere damalige Praktikantin Rebecca im Jahr 2014 an der Universität Hohenheim durch eine Veranstaltung mit Emmanuel Zinsu ins Gespräch kam, war dieser noch mitten im Master Agricultural Economics, einem internationalen Studiengang, in dem Nachhaltigkeit und globale Gerechtigkeit eine große Rolle spielen. Heute ist er selbst Praktikant bei der Stiftung managerohnegrenzen: im Rahmen einer Weiterbildung der Gesellschaft für Nachhaltige Entwicklung Witzenhausen (GNE) möchte er so sein Wissen im Bereich Projektmanagement vertiefen.

Emmanuels Weg bis hierher war jedoch alles andere als leicht. Als jüngstes von 14 Kindern wächst er in einem Vorort von Accra auf, der Hauptstadt Ghanas, in welchem Hunger und Perspektivlosigkeit den Alltag bestimmen. Erst mit 15 Jahren bekommt er die Chance eine Schule zu besuchen, arbeitet sich bis zum Studium an der Cape Coast University in Ghana hoch. Anschließend folgte der Masterstudienplatz an der Universität Hohenheim.

All die Jahre orientierte Emmanuel sich am Beispiel Kofi Annans, welcher sich durch seinen Einsatz für eine besser organisierte und friedlichere Welt im Jahr 2001 den Nobelpreis verdiente. 

Nicht ohne Grund hatte er früher einmal den Wunsch, Arzt zu werden: seinem Umfeld zu helfen war ihm schon als junger Mensch ein großes Anliegen. Heute liegt Emmanuels Fokus auf seinem persönlichen Einsatz in der Entwicklungszusammenarbeit. Seine Arbeit im Stiftungswesen soll zur internationalen Vernetzung beitragen. Und ein geplanter PhD in Nachhaltiger Entwicklung und Ressourcenökonomie könnte ihm irgendwann den Wunsch erfüllen, als Gastprofessor an verschiedenen Universitäten zu lehren.

Im Büro der Stiftung managerohnegrenzen
Wie seine Zukunft aussieht, kann Emmanuel heute nicht sagen. Seit kurzem hat er eine eigene, kleine Familie, gerade erst ist er von Witzenhausen zurück nach Stuttgart gezogen. Seine Freundin und die gemeinsame Tochter ist er während seiner Weiterbildung jedes Wochenende besuchen gefahren. Deswegen läuft seine Jobsuche auch deutschlandweit: hauptsache er kann die Familie weiterhin besuchen.

Was ihn bis hier hin gebracht hat? Harte Arbeit und volles Engagement. “Es sind die großen Träume, die uns am Leben erhalten. Egal in welche Richtung man träumt, man sollte sich nicht davon abbringen lassen.”



Um sich mehr über Emmanuel zu informieren, stellen wir hier seinen Lebenslauf als Download auf unserer Website bereit.

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Über #mogStories


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