Donnerstag, 29. März 2018

Business HUB Senegal offiziell eröffnet

Helene Prölß (5. v.r.) auf dem "Forum Economique Sénégal - Allemagne"
MoG-Gründerin Helene Prölß befindet sich seit einigen Tagen im Senegal, um dem "Forum Economique Sénégal - Allemagne" beizuwohnen, der staatlichen Veranstaltung zur Förderung der deutsch-senegalesischen, wirtschaftlichen Zusammenarbeit.

Neben interessanten Vorträgen und neuen Kontakten haben wir vor allem eine Neuigkeit zu berichten: Das managerohnegrenzen Business HUB Senegal hat in Mamadou Diallo seinen offiziellen Partner gefunden und startet nun offiziell durch. Im Beisein des deutschen Botschafters Stephan Röken konnte das "Memorandum of Understanding" feierlich unterschrieben werden. Das Business HUB erregte große Medienaufmerksamkeit im Rahmen des Forums und ließ gleichzeitig große Erwartungen aufleben.

Botschafter Stephan Röken, Helene Prölß und Partner Mamadou Diallo
Nicht ohne Grund: Durch die Armut im Land gehört Senegal zu einem der Länder mit der größten Fluchtrate in Westafrika; 44% der Einwohner würden das Land gerne verlassen, wenn sie könnten. Trotzdem oder genau deswegen fördert die Regierung Senegals unternehmerische Aktivitäten, weshalb Botschafter Röken den ersten Manager, der als Unterstützung nach Dakar kommen wird, persönlich begrüßen und betreuen wird.

Wir freuen uns, das Land Senegal durch die Arbeit mit managerohnegrenzen unterstützen zu dürfen. Für die Zukunft können wir so sicherstellen, dass vor allem in die junge Generation investiert wird, indem Unternehmen geschaffen und ausgebaut werden.

Montag, 19. März 2018

"Constructing the Future" in Liberia: ein Logistik- und Bauunternehmen startet durch

Das neu ausgestattete Büro
Für managerohnegrenzen reiste Manager Dr. Thomas Hiebaum Mitte November nach Liberia, um mit unserem Projektpartner Melvin vier Wochen lang den Aufbau seines Unternehmens zu realisieren. Melvin, gebürtig aus Liberia, lebt seit vielen Jahre in Deutschland und realisiert jetzt seinen Traum, ein Business in seinem Heimatland zu eröffnen. 

In Zusammenarbeit mit Thomas wurde ein Logo für das Logistik- und Bauunternehmen entworfen, Büroräume wurden angemietet und ein vollständiger Businessplan entworfen. In der kurzen Zeit von nur vier Wochen betrieb das Team fleißig Akquise, es wurden Kontakte geknüpft und die Bewerbung auf erste Aufträge gingen hinaus.

"Constructing the Future"
Seit Thomas' Aufenthalt hat sich einiges getan. Das Büro ist nun fertig ausgebaut und eingerichtet, Böden wurden verlegt und innen sowie außen wurde gestrichen. Über dem Eingang befindet sich das frisch entworfene Logo, auch auf der Straße ließ Melvin ein Schild anbringen, das mögliche Kunden auf das junge Unternehmen aufmerksam machen soll. Zudem wurde der schon vorhandene LWK auf Vordermann gebracht und ist ab sofort jederzeit einsatzfähig.

Straßenschild und LKW
Ein großer Erfolg für Manager Thomas und unsere Arbeit mit managerohnegrenzen: gemeinsam haben wir die Grundlage für ein erfolgreiches Unternehmen in Westafrika gelegt. Sobald die ersten Zusagen für mögliche Aufträge eingehen, kann die Buchanan Logistics & Construction Company weiter wachsen und stellt in der Zukunft viele weitere, sichere Arbeitsplätze zur Verfügung. 

Gastbeitrag: Jan und Nora in Sambia angekommen

Manager Jan und Young Leader Nora starteten am 8. März 2018 in den Einsatz mit der Stiftung managerohnegrenzen nach Sambia. Wie sich der Einstieg im Projekt anfühlt und welche Situationen unser Tandem in den ersten Tagen meisterte: ein Gastbeitrag von Nora Dudene.







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Angekommen im Herzen Afrikas


Abflug in FFM
Zwei Monate der Vorbereitungen, gefüllt mit unzähligen Besuchen beim Tropenmediziner, dem Packen von Wasserfilter, Moskitonetz und Outdoorkamera, sowie nächtelanger Recherchen um die Neugier über unser Zielland Sambia zu stillen, wollten nicht vergehen.
Doch nur einen Wimpernschlag später saßen Jan und ich schon im Flieger, welcher uns via Amsterdam und Nairobi mit Blick über scheinbar endlose und unberührte Wildnis nach Lusaka brachte. Mit dem ersten Schritt aus dem Flieger traten wir in eine Welt, die wir seit Wochen zu verstehen versuchten, die uns aber doch anders als in unseren Vorstellungen begegnen würde.
Der Duft des noch regennassen Teers des in der Sonne dampfenden Vorfeldes war der erste Gruß des subtropischen Klimas und dem näherkommenden Ende der Regenzeit Sambias, die das Land in ein fruchtbares, grünes Paradies getaucht hatte.

Die ersten Tage in Lusaka waren wir auf einem alten Landhaus untergebracht, das zwar wunderschön ist, aber die durchschnittlichen Lebensumstände der Sambier nicht widerspiegelt. Während unserem ersten Stromausfall an unserem Ankunftstag erzählte uns unsere Gastmutter bei Kerzenlicht über verschiedene Gepflogenheiten in dem uns noch immer so fremden Land.

Christoph und Jan in Lusaka
Mit dem Deutschen Christoph, der Sambia seit 5 Jahren Zuhause nennt, erkundeten wir am nächsten Tag Lusaka. Nach einer Einführung in das Lebensmittelgeschäft in einer der vielen südafrikanischen Malls, ging es durch vom Regen gefüllte Straßen nach Downtown. Auf dem City Market hieß es dann endlich „Welcome to the real Africa“. Neben Unmengen an importierten Kleiderspenden aus Europa und dem Rest der Welt, findet man hier alles was das Herz begehrt. Werkzeuge, Küchenutensilien und Pflegeprodukte reihen sich an Obst- und Gemüsestände soweit das Auge reicht. Pyramiden aus tiefroten Tomaten, palettenweise Hühnereier und melonengroße Avocados neigen zu der Auffassung, dass nahrhafte Lebensmittel im Überfluss vorhanden sind.

Doch der Besuch von sogenannten Compounds, wo der überwiegende Teil der sambischen Bevölkerung geboren wird, lebt und stirbt, holt uns auf den Boden der Tatsachen und bringt einen neuen Blick auf Armut. Unmengen Menschen treiben durch die Staubgassen, die so durchlöchert sind, dass man befürchtet der Geländewagen würde umkippen. Neben einfachen Hütten sitzen zahlreiche Menschen, zum Teil hinter einem einfachen Grill, auf dem Maiskolben sich goldbraun färben. Neben der massiven Arbeitslosigkeit ist hier auch das junge Alter der Bevölkerung zu erkennen - das Durchschnittsalter der Bevölkerung beträgt nicht einmal 17 Jahre. Die „Slums“ von Lusaka haben sich zu eigenen Communities entwickelt, die auf eine Art zusammenleben, die von Tauschhandel und gegenseitigem Zusammenhalt geprägt ist. Die Menschen arrangieren ihr Leben in den Secondhand-Klamotten auf eine so würdevolle Art und Weise, sodass uns von Reichtum eine neue Auffassung vermittelt wurde.

City Market
Dennoch ist die Mangelernährung, vor allem bei der jungen Bevölkerung, nicht zu übersehen. Obwohl die Kinder zum Teil wohlgenährt aussehen, sind sie doch für ihr Alter oft viel zu klein. Obwohl „nshima“, das eine Art Maisbrei ist und bei dem Großteil der Bevölkerung das Hauptnahrungsmittel darstellt, sehr sättigend ist, führt die Eintönigkeit der Ernährung jedoch zu starken Mangelerscheinungen aufgrund der fehlenden Nährstoffe. Dieses Problem führt vor allem bei der jungen Bevölkerung zu Störungen in der Entwicklung und langfristigen Schäden und bei den Älteren zu schwerwiegenden Problemen in der Gesundheit.
Diese Probleme stehen auch in Zusammenhang mit dem Projekt, für welches wir nach Sambia gereist sind. Das Projekt in Petauke, Eastern Province, befasst sich mit der Unterstützung des Managements einer Kooperation von Bauern. Im Zentrum steht die effiziente Nutzung von Lagermöglichkeiten und einer Weiterentwicklung des Geschäftsmodels für ein nachhaltiges Handeln in der Zukunft. Ein großer Aspekt ist hier auch die Thematik der Diversifizierung, die zu einer Verbesserung der Ernährungssituation der sambischen Bevölkerung führen soll.

Nach einem abschließenden Besuch eines wundervollen Gottesdienstes, der mit fröhlichem Gesang und einem Gefühl der Gemeinsamkeit gefüllt war, verließen wir am nächsten Morgen Lusaka und traten gemeinsam mit Chris unsere Reise nach Choma in die Southern Province an. Die folgende Woche soll gefüllt sein von Gesprächen mit lokalen Experten, den Besuchen von Märkten, Compounds und ländlichen Gegenden um Land und Leute besser kennenzulernen, den Agrarmarkt zu verstehen und Informationen für das Projekt in Petauke zu sammeln.

Die Zeit vergeht hier langsamer. Nach nur wenigen Tagen fühlen wir uns als wären wir bereits mehrere Wochen in diesem unglaublich vielseitigen Land unterwegs. Die Freundlichkeit der Menschen, welche immer ein Lächeln im Gesicht tragen und eine Ausstrahlung voll Würde und Stolz haben, fasziniert uns. Gespannt sitzen wir im Geländewagen, der uns über holprige Straßen vorbei an zahlreichen Straßenständen in das ländliche Afrika bringt.

Willkommen im Herzen Afrikas!