Dieudonne Habimana, genannt "Diddy" |
Diddy ist 32
und wohnt im Westen von Ruanda. Seine Heimat hat er vor einiger
Zeit in Südruanda hinter sich gelassen. Diddy, eigentlich Dieudonne
Habimana, erwartet im Frühjahr sein erstes Kind. Als viertes von
neun Kindern weiß er wie es ist, eine Familie zu versorgen. Als er
alt genug ist um zu arbeiten hat er die Aufgabe, seine Geschwister zu
unterstützen, die sich schon zum zweiten Mal ohne Vater
wiederfinden. Sein leiblicher Vater verstirbt kurz vor Diddys Geburt,
der Stiefvater als er 12 Jahre alt ist. AIDS und HIV hinterlassen
auch in Ruanda tiefe Spuren.
Zu dieser Zeit
lernt er, mit seinen Händen Geld zu verdienen und sich in Nischen zu
bewegen, um für den Lebensunterhalt der Familie zu sorgen: „Ich
war schon Lehrer, Computer-Reparateur, Barbier, Klempner, Elektriker,
Schreibkraft, Fotograf, Videograf bei Hochzeiten und anderen
Zeremonien. Meistens habe ich dabei für andere gearbeitet“.
Diddy mit Teilnehmern eines Film-Workshops |
Auf nichts bleibt er allerdings so hängen wie auf der Filmografie. Seit er mit 5 Jahren seinen ersten Film sieht träumt Diddy davon, selbst welche zu machen. Auf der weiterführenden Schule lässt ihn ein englischer Volontär das erste Mal eine Kamera halten. Zu jener Zeit fehlt ihm die finanzielle Grundlage, sich eigenes Equipment zu kaufen: das Geld, das er verdient, versorgt die Großfamilie.
Mittlerweile hat Diddy zwei Kameras und zwei Computer, er hat sich sein kleines Unternehmen aufgebaut. Sogar einen Mitarbeiter kann er beschäftigen. Nachdem er über Umwege ein Studium in Journalismus absolvieren kann, arbeitet er bei verschiedenen Radio- und Fernsehsendern. Neben seinem Job als TV-Reporter gibt er Workshops in Kinematographie und Kameraführung für Jugendliche und Erwachsene. Heute dreht er mit seinem Unternehmen „Wise Initiatives and Shows ltd“ Imagefilme, Werbespots und Veranstaltungsvideos. In naher Zukunft soll es wachsen, denn Diddy möchte sich den Traum einer eigenen TV-Show realisieren. Der Titel: „Changing The World“. Er möchte erfolgreiche Geschäftsleute porträtieren, um anderen Mut zu machen, ihr eigenes Unternehmen zu gründen.
Diddy und Karin Lindner |
Von Karin Lindner, Unternehmerin aus Österreich und bisvor kurzem als Managerin Ohne Grenzen in Ruanda, hat er gelernt,
geduldig zu sein. Er wird so wenig wie möglich, aber so viel wie
nötig dafür tun, um erfolgreich zu sein. Und er hat gelernt, an
sich zu glauben:
„Die richtige Zeit um etwas zu verändern ist genau jetzt. Jeder Erfolg der Welt entsteht aus einer Vision. Wenn du selbst deinen Träumen nicht folgst... Wie sollen sie sich dann erfüllen?“
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Über #mogStories
Mit #mogStories wollen wir Geschichten erzählen – die Geschichten derer, die uns bei der Stiftung managerohnegrenzen auf verschiedensten Wegen begegnen, mit denen wir zusammen arbeiten, die uns motivieren und berühren. Menschen mit Mut und Engagement, Größe und Überzeugung. Menschen die voranschreiten und nicht still stehen. Und deren Geschichten einfach mal erzählt werden müssen. Sie lassen uns Handeln. Business People Against Poverty.
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