Dienstag, 19. Mai 2015

Die Botswana-Formel: 1+1+5 = X

Nach Stationen in Gaborone, Francistown und Maun hat das Projekt von Manager Stefan Hartl in Botswana Halbzeit. Spricht man mit ihm über seine bisherigen Eindrücke, sprudelt es nur so aus ihm heraus. Lebhaft und mit vielen Anekdoten erzählt er von seinen Begegnungen der letzten Wochen – von den Arbeitern und Managern auf einer Gemüsefarm, von den wortkargen Stocherkahnfahrern im Okovanga Delta, von den Näherinnen in Francistown und von der Gründerin, deren Wunsch es ist, ihr Lebenswerk an die nächste Generation zu übergeben.



Das Programm für Stefan ist straff. Innerhalb von elf Wochen wird er zehn KMUs besuchen und beraten, die über das gesamte Land verteilt liegen. Die Strecken in Botswana, ein Land größer als Frankreich, sind weit und die Unternehmen liegen oft in ländlichen Gebieten. Der Einsatzplan sieht vor, dass Stefan jeweils eine Woche von Montag bis Freitag bei den Unternehmen verbringt. Die Wochenenden nutzt er, um seine Einsätze vor- und nachzubereiten und um die teilweise weiten Strecken per Auto, Allrad oder Flugzeug zu überbrücken.


Arbeiter auf der Obst- und Gemüsefarm (Foto: Stefan Hartl)


Textilfarbik in Francistown (Foto: Stefan Hartl)

Stocherkahnfahrer im Okavanga Delta (Foto: Stefan Hartl)


Manager ohne Grenzen Stefan Hartl unterwegs in Botswana (Foto: Stefan Hartl)
So vielfältig die Menschen sind, die er trifft und mit denen er arbeitet, so verschieden sind auch die Firmen und die Herausforderungen vor denen sie stehen. Ob Servicequalität im Tourismus oder Generationenwechsel in der Textilindustrie- eines eint alle Projekte: Die gemeinsame Zeit ist knapp und wertvoll. So sieht Stefan sich jede Woche vor eine neue Botswana-Formel gestellt, deren Lösung im Vorhinein nicht bekannt ist.

1 Manager + 1 Unternehmen + 5 Tage Zeit = Verlauf und Ergebnis X

Daher gilt es, möglichst schnell die Situation und ihre Zusammenhänge zu erfassen. Für einen erfahrenen Manager ist dies keine ungewöhnliche Aufgabe. Gleichwohl die Umstände durchaus ungewohnt sind.
Schon am Montag sollte zwischen den Mandanten und dem Manager geklärt werden, wohin die Reise in der Woche gehen soll. Stefans Rezept zur Lösung der Botswana-Formel sind dabei Feinfühligkeit, Flexibilität, Respekt und Vertrauen. Gemeinsam mit den Mandanten ist es sein Ziel, wirklich die Themen herauszuarbeiten, die dringend sind und gleichzeitig eine große Hebelwirkung haben. Dann folgen viele Gespräche und Meetings, in die der Manager all seine berufliche Erfahrung einfließen lassen kann und sein Wissen zur Verfügung stellt.

„Spätestens im Abschlussmeeting ist es dann mein Ziel, zwei, drei Saatkörner zu verankern, die später wirklich aufgehen. Bisher hat das immer gut geklappt.
Es macht wirklich sehr viel Spaß. Ich kann es nur jedem empfehlen, der die Chance kriegt, sowas mal zu tun. Es ist einfach bewusstseinserweiternd. Man muss sich drauf einlassen wollen, sonst funktioniert das nicht. Aber lernen kann man unglaublich viel dabei.
Mein größtes Learning ist, nicht nach dem ersten Anschein zu beurteilen, sondern unabhängig von meiner eigenen kulturellen Prägung die Dinge wahrzunehmen. Und die Beurteilung, die ja dann doch irgendwann erfolgt, erst dann zu machen, wenn meine eigene Informationsbasis ausreicht“.

Wir wünschen Stefan viel Erfolg für die nächsten Stationen und weiterhin eine gute Zeit in Botswana.


Über das Projekt: Mit dem Coaching- Projekt für KMU in Botswana bewegt sich Manager ohne Grenzen auf ungewohntem Gelände. Wir arbeiten dort im Rahmen eines Förder- Projektes der EU und der Botswanischen Regierung. Diese Zusammenarbeit mit klassischen Trägern der Entwicklungshilfe ist neu. Mog übernimmt als innovativer Know-How-Träger einen Einsatz in einer Kette von mehreren Beratungsterminen bei den Klienten. Dadurch ist unser hoher Anspruch erfüllt, dass auch diese für mog-Verhältnisse ungewöhnlich kurzen Projekteinsätze nachbetreut und langfristig begleitet werden. So leisten wir auch in Botswana unseren Beitrag zur nachhaltigen Existenzhilfe.

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